Seit Oktober 2020 bereichert Kevin Kugel mit seinen Schokoladen-Kreationen die Sindelfinger Innenstadt. Der deutsche Chocolatier Meister interpretiert die Handwerkskunst auf eine moderne Weise und sorgt damit für Begeisterung unter seinen Kundinnen und Kunden. Wir haben mit ihm ein Interview geführt über sein Handwerk und die Eröffnung während der Pandemie.
Herr Kugel, wofür steht Ihre Marke Kevin Kugel Chocolatier?
Kevin Kugel: KEVIN KUGEL CHOCOLATIER steht für herausragende Qualität, transparente Herstellungsprozesse und ursprünglichen Schokoladengeschmack, hochwertige Rohstoffe, ursprünglicher Kakaogeschmack und eine präzise Verarbeitung. Wir kombinieren langjährige Erfahrung mit neuesten Verarbeitungstechniken zu außergewöhnlichen Schokoladenkreationen. Mit unserer Leidenschaft für die Goldene Frucht gepaart mit der Liebe zum Detail und der unbändigen Freude am Experimentieren erschaffen immer wieder neue Geschmackserlebnisse. In der Manufaktur wird jedes einzelne Stück liebevoll von Hand gefertigt, ausgewählt und abgestimmt von Meisterhand.
© Kevin Kugel 
© Kevin Kugel 
© Kevin Kugel
Sie haben in der Böblinger Straße Ihre Manufaktur letztes Jahr neu gebaut. Was gibt es dort zu entdecken?
Unsere Chocolaterie mit gläserner Produktion, Seminar- und Veranstaltungsräumen sowie einem Verkauf mit kleinem Café ist für uns das neue Schokomekka im Süden von Deutschland. Die selbst erbaute Manufaktur mit eigenen Rohschokoladenproduktion ist in jedem Fall einen Besuch wert. Durch die offene Produktion gibt es für Schokoladenliebhaber einiges zu entdecken. Kunden können sich beim Einkauf oder Besuch im Café selbst vom hohen Qualitätsanspruch überzeugen. Durch eine große Glasscheibe kann der Produktion auf die Finger geschaut und die Handarbeit beobachtet werden.
Als eines von wenigen Unternehmen weltweit stellen wir unsere Rohschokolade selbst her. Der gesamte Arbeitsprozess von der Kakaobohne bis zur fertigen Praline kann bei uns erlebt werden. Unter der Eigenmarke „UNIKAT – VOM URSPRUNG AN EINZIGARTIG.“ finden sich Schokoladentafeln, Plättchen und Schnittpralinen mit hohem Qualitätsversprechen. Dafür reise ich in die verschiedenen Anbaugebiete, besichtige Plantagen, teste die Qualität der Kakaobohnen und übernehme ab hier sowohl das Rösten und Mahlen als auch das Conchieren des Rohstoffes. So steht die UNIKAT Kollektion für den puren und natürlichen Kakaogeschmack der besuchten Ursprungsländer, von dessen Qualität ich mich selbst vor Ort bei den Kakaobauern überzeugt habe.
© Kevin Kugel 
© Kevin Kugel
Sie haben mitten in der Corona-Pandemie eröffnet. Wie war das für Sie?
Unsere Eröffnung am 1. Oktober vergangenen Jahres war ein großer Erfolg. Zu dieser Zeit waren alle Geschäfte und Restaurants ganz normal geöffnet – zum Glück. Wir durften einen außergewöhnlichen Start an unserem neuen Standort in Sindelfingen feiern. Der offizielle Startschuss wurde in kleiner Runde vorab um 9 Uhr mit Oberbürgermeister, Architekten, Familie und Presse gesetzt!
Im Anschluss wurden die Türen für die Kundschaft geöffnet und das Warten der Gäste draußen mit Pralinen und einem Glas Prosecco versüßt. Die Anzahl an Personen in der Chocolaterie war natürlich aufgrund der Pandemie begrenzt. Die Menschen hatten sich aber mittlerweile an den allgemeinen „Wartezustand“ gewöhnt. Tausende neugierige Kunden strömten den ganzen Tag über in unsere Räumlichkeiten. Wir waren vorbereitet und gefasst auf viele Gäste. Aber diesen Ansturm von begeisterte Kunden haben wir nicht erwartet.
Wie gehen Sie und Ihr Team mit den Auswirkungen der Pandemie um?
Wir versuchen, das Beste daraus zu machen und hoffen, dass alles irgendwann wieder vorbei ist. Jeder sehnt sich den Normalzustand zurück, aber trotzdem lassen wir den Kopf nicht hängen. Wir haben ein außergewöhnlich tolles Team, das an einem Strang zieht. Das wissen meine Frau und ich sehr zu schätzen. Und das baut uns selbst jeden Tag aufs Neue auf. Natürlich trifft auch uns der Lockdown schwer. Unser Café ist geschlossen und ein Verzehr vor Ort nicht erlaubt. Seit über einem Jahr können wir keine Veranstaltungen durchführen und der Umsatz leidet aufgrund rückgehender Aufträge von Firmenkunden und Gastronomie. Wir hatten zwar im Sommer auch eine Zeit lang Kurzarbeit, mussten aber bisher niemanden aus unserem Team auf die Straße setzen – dafür sind wir sehr dankbar.
Wir können unseren Ladenverkauf weiterführen und sind überwältigt, wie sehr unser Konzept in Sindelfingen angenommen wird. Neben unseren Schokoladen-Kreationen sind insbesondere auch unsere französischen Törtchen sehr beliebt. Außerdem haben wir seit zwei Jahren einen Onlineshop, der in Zeiten von Corona aufblüht und wächst. Den Optimismus verlieren wir daher nie – sonst haben wir sofort verloren. Berührt werden wir tagtäglich von positive Resonanzen unserer Kunden. Und immer wieder wird uns bewusst, dass unser Unternehmen trotz Pandemie eine Zukunft hat. Wir sind stolz, seit Oktober vergangenen Jahres ein Teil von Sindelfingen zu sein!
Vielen Dank!
Fotos: © Kevin Kugel
